LEIDER werden die meisten Probleme mit Waschbären durch ein Fehlverhalten der Menschen ausgelöst.
Man hat das erste mal einen echten Waschbären im Garten und ist neugierig auf das Wildtier. Oft verhalten diese Tiere sich bereits auffällig zutraulich, das sie zuvor von anderen Menschen angefüttert wurden. Das betteln nach Futter erscheint den meisten dabei sehr niedlich, weshalb sie die Waschbären dann ebenfalls mit Futter versorgen.
Das ganze wird dann zum Problem, wenn sich die Waschbären auf dem eigenen Grundstück fest domestizieren und täglich in den Abendstunden penetrant ihr gewohntes Futter erbetteln.
Einen Vorwurf kann man den Tieren im Grunde daraus nicht machen, denn weshalb sollten sie sich nicht dort nieder lassen, wo es scheinbar Futter im Überfluß gibt und man sich dafür nicht einmal anstrengen muss?
Unangenehm wird es den meisten Menschen dann, wenn die Nachbarschaft, von dem nächtlichen Treiben alarmiert, Stellung bezieht. Viele Menschen können dem Waschbär nicht viel abgewinnen und möchten die „Störenfriede“ umgehend wieder los werden. Für sie gehört der Waschbär nicht nach Deutschland, unwissend, dass diese Tiere bereits vor 80 Jahren für die Pelzproduktion zu uns importiert wurden.
Fehlgepägte Waschbären wieder los zu werden ist nicht einfach. Deshalb werden zum Leid der Tiere oft die grausamsten Methoden angewand: Die Tiere werden über Futter vergiftet, mit Lebendfallen gefangen und erschossen oder in Waldgebieten wieder ausgesetzt, was zwar eine sehr humane Lösung ist, allerdings bleiben bei Fähen oft Jungtiere zurück, die nicht mehr mit Muttermilch versorgt werden.
Wenn der Mensch de nWaschbären dieses Fehlverhalten nicht antrainieren würden, würden wir im Alltag weniger Kontakt mit diesen eigentlich scheuen und friedlichen Tieren haben. Doch einmal an menschliche Nähe gewöhnte Tiere wieder zu entfremden klappt in der Praxis leider nicht.
Deshalb: bitte füttern Sie Waschbären nicht an, es sind Wildtiere, die sich sehr gut selbst versorgen können.
Waschbären auf Dachböden
Der Dachboden ist für Waschbären ein beliebeter Unterschlupf, tocken und wettergeschützt. Sie gelangen häufig über Nahe am Haus gelegenen Bäume, Rankhilfen für Pflanzen an Hauswänden oder Regenrinnen auf das Dach eines Hauses.
Tipps, um den Zugang zum Dach zu erschweren:
- Schneiden Sie benachbarte Bäume neben dem Haus gut zurück.
- Auf Fassadenbegrünung und Rankpflanzen an der Häuserwand verzichten.
- Ummanteln Sie Regenrinnen mit einem ca. 1m breiten Blechstreifen, damit die Waschbären keinen Halt finden.
- Ein starkes Metallgitter auf dem Schornstein verhindert den Zugang darüber
- Verschließen Sie mögliche Einstiege konsequent und mit soliden Baumaterialien
- Verschließen Sie nachts die Katzenklappe.
Waschbären im Garten
Futterschalen von Katzen und Hunden ziehen Waschbären an. Zudem ist der beliebte Komposthaufen ein weitere Grund, weshalb Waschbären den eignen Garten aufsuchen, wenn darüber Essenreste kompostiert werden.
Tipps, um den Garten für Waschbären unatraktiv zu machen:
- Lassen Sie kein Futter für Ihre Haustiere im Garten stehen.
- Vermeiden Sie Essenreste in Komposthaufen.
- Installieren Sie Vogel- und Futterstellen für andere Wildtiere so, dass sie von den Waschbären nicht erreicht / erklettert werden können.
- Wenn trotz aller Maßnahmen die Waschbären nicht zu vergrämen sind, kann man mir einem elektrischen Weidezaun, der leicht unter Strom steht, den Zugang verhindern.
- Sammeln Sie Fallobst im Garten ein
Waschbären und Haustiere
Waschbären sind von Natur aus nicht agressiv, verteidigen sich allerdings mit scharfen Zähnen, wenn ihnen Gefahr droht. Daher kann es für Haustiere, die den Waschbär nachstellen oder gar angreifen gefährlich werden.
Was zu beachten ist:
- Wäschbären übertragen Krankheiten: Wenn z.B. ein Hund einem Waschbären nachstellt und sich einen Abwehrbiss einfängt, können Krankheiten wie z.B. die Staupe übertragen werden. Halten sie daher bitte ihre Haustiere von Waschbären fern!
- Waschbären haben scharfe Zähne. Von sich aus greifen Waschbären nicht an, sie verteildigen sich allerdings mit Abwehrbissen, die blutige Wunden verursachen können.
- Obwohl sie nicht auf der Futterliste der Waschbären stehen, stellen z.B. Hühner oder Kanninchen, die in Verschlägen eingeperrt sind, ein leichtes Mahl dar. Da sie im Verschlag häufig kaum Bewegungs- und Fluchtspielraum haben, sind sie z.B. Fuchs und Waschbäre eine leichte Beuchte. Sichern Sie Ihren Verschlag daher gründlich ab, um ein Eindringen von aussen zu vermeiden.
Waschbären und die Mülltonne/KOmposthaufen
Besonders Bio-Tonnen und Komposthaufen sind für Waschbären ein einfaches zugängliches Festmahl. Daher ist es wichtig, den Zugang dazu zu verhindern.
Tipps, Wie Sie Mülltonnen und Komposthaufen sichern:
- Werfen Sie keine Essensreste auf den Kompost.
Fleischreste, Brot oder Gekochtes sind für den Waschbär ein Festmahl. Auch Obst liebt er sehr. Abfälle wie Kartoffelschalen oder Rasenschnitt
sind dagegen unproblematisch. - Schnellkomposter aus Plastik schützen den Inhalt dank ihrer glatten Wände. Sorgen Sie dafür, dass die Tiere nicht über benachbarte Zäune auf den Komposter klettern können.
- Sichern sie Mülltonnen mit Ketten oder Gurten, damit sie nicht umgeworfen und die Deckel geöffnet werden können.
- Stellen Sie die Mülltonnen nach Möglichkeit mindestens einen halben Meter von Zäunen, Mauern und Zweigen entfernt auf
- Gelbe Säcke sollten erst am Tag der Abholung morgens vor die Tür gestellt oder in verschließbaren Boxen aufbewahrt werden
Waschbären vergrämen
Ist der Waschbär erst mal ins Eigentum eingezogen, ist es schwer, ihn wieder los zu werden.
Tipps, wie Sie Waschbären vergrämen:
- Sein Gehörsinn ist gut ausgebildet, daher können Sie zum Beispiel durch ein lautes Radio die Anwesenheit unattraktiv machen.
- Ebenso haben Sie einen guten Geruchssinn. Verbreiten Sie unangenehme Gerüche, zum Beispiel durch Lavendelsäckchen, Mottenkugeln.
- Waschbären sind Licht empfindlich. Leuchten Sie betroffene Stellen aus, so dass sich die Bären dort nicht mehr wohl fühlen.